Der Aufstieg der Kunststoffindustrie begann im frühen 20. Jahrhundert mit der Erfindung des ersten synthetischen Kunststoffs durch Leo Baekeland im Jahr 1907[1]. Seine Erfindung, bekannt als Bakelit, kombinierte Formaldehyd und Phenol unter Hitze und Druck. Bakelit hatte ein braunes, holzähnliches Aussehen, das sich leicht in Massenproduktion herstellen ließ, was einen Boom für Kunststoffprodukte auslöste.

Viele Unternehmen experimentierten weiterhin mit der Entwicklung neuer Kunststoffmaterialien. Im Jahr 1933 versuchte ein Unternehmen namens Imperial Chemical Industries, Ethylen und Benzaldehyd zu kombinieren. Anstatt ein hartes Material zu erhalten, entstand durch ein Sauerstoffleck eine seltsame, wachsartige Substanz, die zur versehentlichen Entstehung von Polyethylen führte – heute der weltweit am häufigsten vorkommende Kunststoff[2].
Moderne Kunststoffe sind aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit ein begehrtes Material. Da sie jedoch nicht auf natürliche Weise abgebaut werden können, hat dies verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, Ökosysteme und die menschliche Gesundheit. Von den 7 Milliarden Tonnen Kunststoff, die seit ihrer Erfindung hergestellt wurden, wurden nur 10 % recycelt[2]. Schätzungen zufolge befinden sich derzeit 75 bis 199 Millionen Tonnen Kunststoff in unseren Ozeanen, was bedeutet, dass es bis 2025 mehr Kunststoff als Fische geben könnte[2].
Der James Dyson Award, das zentrale Projekt der Stiftung, ist ein Design-, Ingenieur- und Nachhaltigkeitswettbewerb für junge Erfinder, bei dem Lösungen für globale Probleme vorgestellt werden. Seit 2005 hat der Preis mehrere junge Erfinder hervorgebracht, die gerne dazu beitragen möchten, Lösungen zu finden, die das wachsende Problem der Kunststoffverschmutzung lösen.
Polyformer, erfunden von Swaleh Owais und Reiten Cheng aus Kanada, ist eine kostengünstige Open-Source-Maschine, die Plastikflaschen in 3D-Filament umwandelt. Während ihrer Arbeit in Ruanda stellten sie fest, dass es keine Recycling-Infrastruktur gibt. Als direkte Folge davon gibt es Unmengen an weggeworfenen Plastikflaschen. Außerdem fiel ihnen auf, dass der Zugang zu grundlegenden technischen Materialien begrenzt ist. Dies inspirierte sie dazu, zwei Probleme zu lösen – durch die Verwendung von Abfallflaschen wird 3D-Filament erschwinglicher.

MarinaTex, erfunden von Lucy Hughes aus Großbritannien, ist eine Alternative zu Biokunststoff, die aus Fischabfällen und Rotalgen hergestellt wird. Die transparente Folie eignet sich gut für Verpackungen und wird in einer Bodenumgebung biologisch abgebaut. Die organische Formel laugt keine schädlichen Chemikalien aus und kann verzehrt werden, ohne dass Wildtiere oder Menschen Schaden nehmen.

TrashBoom, erfunden von Moritz Schulz aus Deutschland, ist eine skalierbare, schwimmende Barriere, die Plastikmüll in Flüssen aufhält und verhindert, dass er ins Meer fließt. Das Design ist Low-Tech und Open Source, was bedeutet, dass TrashBoom weltweit im Einsatz ist und dazu beiträgt, das wachsende Problem der Meeresverschmutzung durch Plastik zu reduzieren.

Weitere Informationen zu den anderen Gewinnerinnen und Gewinnern finden Sie auf der Website des James Dyson Award.
Quellen
[1] https://www.sciencemuseum.org.uk/objects-and-stories/chemistry/age-plastic-parkesine-pollution
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